Die Anfänge der Kleingärten
von Dr. E. Volkmann, Quelle: "Märkische Volksstimme" vom 04. März 1989;
Fotos: de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Schreber und de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Damaschke
Laubenkolonien - Ausweg aus dem Mietskasernenelend
Die Anfänge der Kleingartenbewegung liegen bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1833 erste Berliner "Armengärten"), eng verknüpft mit der Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, ihrem Mietskasernenelend, das "Laubenkolonien" wie Pilze aus dem Boden schießen ließ. Zu den Förderern der Kleingartenbewegung gehörten vor allem der Leipziger Arzt Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808 bis 1861) und später der Berliner Lehrer Adolf Damaschke.
Erste Parzellen am Hinzenberg
Auch in Potsdam entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kleingärten ("Schrebergarten"). 1902 gab es die ersten Parzellen auf dem Hinzenberg. 1905 folgten weitere auf dem Kiewitt und am Bahnhof Charlottenhof, 1909 auf der Freundschaftsinsel. Jede "Laubenkolonie" gründete ihren eigenen Verein, um sich besser gegen willkürliche Übergriffe der Eigentümer des gepachteten Landes zur Wehr setzen zu können. Der Pachtvertrag wurde jeweils nur für ein Jahr abgeschlossen. Erst in der Weimarer Republik erließ man Gesetze, die den Kleingärtnern einen gewissen Schutz boten. Sie wurden allerdings in der Praxis häufig umgangen. Nicht zuletzt diese negative Erfahrung veranlasste die Potsdamer Kleingartenvereine, sich 1925 dem zentralen "Verein der Gartenfreunde" anzuschließen.